Trinkwasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel und unterliegt in Deutschland strengen gesetzlichen Vorgaben. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Legionellenprüfung und Dokumentation nach Trinkwasserverordnung. Legionellen sind Bakterien, die sich in Warmwassersystemen vermehren und beim Einatmen über Wasserdampf gefährliche Krankheiten wie die Legionärskrankheit auslösen können. Um die Gesundheit von Bewohnern, Mietern und Gästen zu schützen, schreibt der Gesetzgeber daher regelmäßige Prüfungen und eine sorgfältige Dokumentation vor.
Warum Legionellenprüfungen so wichtig sind
Legionellen kommen natürlicherweise im Wasser vor, stellen aber vor allem in großen Warmwasseranlagen ein Risiko dar. Ab Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad Celsius finden sie ideale Bedingungen, um sich stark zu vermehren. Besonders betroffen sind Gebäude mit zentraler Warmwasserversorgung, wie Mehrfamilienhäuser, Hotels, Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen.
Die regelmäßige Untersuchung des Trinkwassers auf Legionellen ist deshalb ein entscheidender Bestandteil der Vorsorge. Sie schützt nicht nur die Gesundheit, sondern bewahrt auch Betreiber von Immobilien vor rechtlichen Konsequenzen. Kommt es zu einem Krankheitsfall durch Legionellen, können die Folgen ohne ordnungsgemäße Prüfung und Dokumentation schwerwiegend sein – von Bußgeldern bis hin zu Haftungsansprüchen.
Vorgaben der Trinkwasserverordnung
Die deutsche Trinkwasserverordnung legt klar fest, wer zur Durchführung einer Legionellenprüfung verpflichtet ist und in welchen Abständen diese erfolgen muss. Grundsätzlich gilt: Vermieter und Eigentümer von Gebäuden mit Großanlagen zur Trinkwassererwärmung sind verpflichtet, das Wasser regelmäßig durch ein akkreditiertes Labor untersuchen zu lassen.
Die Intervalle der Prüfungen hängen von der Nutzung des Gebäudes ab. In Wohnhäusern müssen die Proben in der Regel alle drei Jahre entnommen werden, in Einrichtungen mit besonders sensiblen Personen wie Krankenhäusern oder Kindergärten sogar jährlich. Das Ziel ist es, eine rechtzeitige Erkennung und Bekämpfung einer möglichen Verunreinigung sicherzustellen.
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Die Bedeutung der Dokumentation
Mindestens genauso wichtig wie die eigentliche Untersuchung ist die lückenlose Dokumentation. Jede Probe, jeder Befund und jede Maßnahme muss schriftlich festgehalten werden. Nur so lässt sich im Ernstfall nachweisen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt wurden.
Die Dokumentation dient nicht nur als Nachweis für Behörden, sondern auch als wichtiges Instrument für Hausverwaltungen und Betreiber. Sie ermöglicht eine genaue Nachverfolgung von Messwerten und zeigt, ob sich Auffälligkeiten wiederholen oder ob Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität erfolgreich waren. Ein sauber geführtes Dokumentationssystem ist daher ein zentraler Bestandteil eines professionellen Gebäudemanagements.
Maßnahmen bei einem positiven Befund
Wird bei einer Legionellenprüfung ein erhöhter Wert festgestellt, ist sofortiges Handeln gefragt. Je nach Höhe der Belastung müssen betroffene Gebäudeteile gesperrt, die Temperatur im Warmwassersystem erhöht oder eine thermische Desinfektion durchgeführt werden. In manchen Fällen sind auch bauliche Veränderungen erforderlich, etwa der Austausch von Leitungen oder die Optimierung der Zirkulation.
Die Trinkwasserverordnung schreibt zudem vor, dass die Ergebnisse der Prüfung unverzüglich an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden müssen. Auch diese Schritte sind zu dokumentieren, um später nachweisen zu können, dass alle Vorgaben eingehalten wurden.
Fazit
Die Legionellenprüfung und Dokumentation nach Trinkwasserverordnung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge in Gebäuden mit zentraler Warmwasserversorgung. Regelmäßige Kontrollen und eine transparente Dokumentation schützen nicht nur die Bewohner, sondern auch die Verantwortlichen vor rechtlichen und finanziellen Risiken. Wer frühzeitig handelt und die Vorgaben konsequent umsetzt, schafft die Basis für sicheres Trinkwasser und ein hohes Maß an Vertrauen bei Mietern und Gästen.